Lehrstück zum Film „Die zwölf Geschworenen“

Im Lehrstück nehmen wir den Film zum Ausgangspunkt einer Erkundung der Bedingungen und Möglichkeiten des Urteilens und Argumentierens im Rahmen einer demokratischen Gesellschaft. Mit Blick auf den Film stellen sich gleich mehrere, miteinander verbundene Fragen, wie z. B.:

  •  Wie, wann und unter welchen Voraussetzungen fängt Urteilen und Argumentieren an?
  •  Was ist ein Urteil und wodurch qualifiziert sich ein angemessenes Urteil der Geschworenen-Jury?
  •  Welche Rolle spielen Emotionen beim Urteilen und Argumentieren?
  •  Sind Beispiele, Narrationen oder eigene Erlebnisse und Geschichten schon Argumente? Und falls nein, welche Rolle spielen sie dann in Argumentationen?
  •  Benötigen wir im Rahmen einer demokratischen Gesellschaft ein Ethos des Urteilens und Argumentierens? Gelangen wir zu einem solchen Ethos des Urteilens und Argumentierens vielleicht nur durch eine gemeinsame Wir-Geschichte?

Der philosophische Hintergrund der Auseinandersetzungen im Lehrstück bildet die Geschichten-Philosophie von Wilhelm Schapp, der den Menschen als ein in Geschichten verstricktes Wesen begreift.

Vor diesem Hintergrund und auch vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen betrachten die Lehrstückteilnehmer:innen das Schauspiel menschlichen Handelns im Film – und zwar im Sinne einer phänomenologischen Betrachtung des argumentierenden Gesprächs. Dabei werden nicht nur die einzelnen Filmfiguren und die Gespräche, die sie miteinander führen, analysiert, sondern die Lehrstückteilnehmer:innen reflektieren sich zugleich auch selbst – sprich: ihre Art zu urteilen, zu argumentieren und miteinander ins Gespräch zu kommen. Dabei kommen sie im besten Fall einem Ethos des Urteilens und Argumentierens auf die Spur, das für das argumentierende Gespräch, nicht nur im Film, grundlegend und unverzichtbar ist.  

Das Open-Access-Material kann frei verwendet und je nach didaktisch-pädagogischer Einsatzsituation variiert werden. Geeignet ist die Arbeit mit dem Lehrstück für Schülergruppen ab Klassenstufe 10 und ansonsten natürlich für all diejenigen, die Lust auf gemeinsames Philosophieren haben.
Wir würden uns sehr freuen, wenn das Lehrstück ganz oder teilweise von interessierten Lehrer:innen und Dozent:innen ausprobiert und im besten Sinne ‚durchgespielt‘ wird. Für Fragen zum Lehrmaterial stehen wir gerne zur Verfügung und sind vor allem auf Rückmeldungen und Erfahrungsberichte gespannt, die wir in mögliche Überarbeitungen einfließen lassen können.

Falk Bornmüller und Mario Ziegler

Buchvorstellung: Ethik in Szene setzen.

https://meiner.de/ethik-in-szene-setzen.html?

Um das Schauspiel menschlichen Handelns, wie es Aristoteles in der Nikomachischen Ethik vor Augen gehabt haben mag, im Ethik- und Philosophieunterricht in den Blick nehmen zu können, muss dieses Schauspiel in Szene gesetzt werden. Dieses Buch ist das Nachspiel dieses Schauspiels im Lehrstück. Für die Schüler wird es lebendig und verständlich, wenn sie zugleich Mitspieler und Zuschauer sind. Dann, wenn sie die dramatischen und komödiantischen Szenen so vorführen, dass sie dazu angeregt werden, die eigenen Maßstäbe aufzudecken und kritisch zu reflektieren. Dieses Buch ist bei alledem ein Buch für Lehrerinnen und Lehrer und für die Fachdidaktik der Ethik und Philosophie. Es wirbt für einen Unterricht, in dem exemplarische Situationen menschlichen Handelns kunstvoll in Szene gesetzt werden. Und es baut darauf, dass die aristotelische Epagoge und Darstellungslehre ein didaktisches Potential birgt, das unbedingt ausgeschöpft werden muss.

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle beim Felix-Meiner-Verlag für die gute Zusammenarbeit. Das Buch kann unter folgendem Link bestellt werden: https://meiner.de/ethik-in-szene-setzen.html?

Ein neues Buch

Ein neues Buch der Jenaer Schule der Didaktik ist erschienen; mit Beiträgen von Käte Meyer-Drawe, Heinrich Schwier, Anne Gnielka, Ralf Koerrenz, Stella Wieg, Jens Bonnemann, Anna Pickhan, Peter Starke, Mirka Dickel und den beiden Herausgebern Daniel Löffelmann und Mario Ziegler. Gewidmet ist das Buch Johannes Hachmöller.

Wer einen Einblick in die Prinzipien der Jenaer Schule der Didaktik gewinnen möchte, der wird beim Lesen dieses Buches nicht enttäuscht werden. Denn es beginnt mit philosophischen Anstiftungen, führt dann zu didaktischen Prinzipien und nimmt den Weg über hervorgehobene Medien der Didaktik wie Film und Literatur zurück in die Schule und Universität.

Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle beim Verlag Karl Alber für die konstruktive und unkomplizierte Zusammenarbeit.

Viel Freude beim Lesen!

Alle weiteren Informationen finden sich hier.